Die diesjährigen Landesmeisterschaften der Seniorenturner standen unter einem besonderen Vorzeichen: Wer sollte nach dem bedauerlichen Rücktritt unseres Männerturnwarts Thomas Eichler im Herbst 2016 deren Organisation in die Hand nehmen? Zudem drängte die Zeit, denn für Teilnehmer an den deutschen Seniorenmeisterschaften ist zwingend eine Qualifikation auf Landesebene vorgeschrieben, und der Meldeschluss am 15. März rückte bedrohlich in Sichtweite.
Die diesjährigen Landesmeisterschaften der Seniorenturner standen unter einem besonderen Vorzeichen: Wer sollte nach dem bedauerlichen Rücktritt unseres Männerturnwarts Thomas Eichler im Herbst 2016 deren Organisation in die Hand nehmen? Zudem drängte die Zeit, denn für Teilnehmer an den deutschen Seniorenmeisterschaften ist zwingend eine Qualifikation auf Landesebene vorgeschrieben, und der Meldeschluss am 15. März rückte bedrohlich in Sichtweite. Höchst dankenswerterweise war es in dieser misslichen Situation wieder einmal unser bewährtes „altes mettenhofer Schlachtross“ Heinz Nienhüser, der die Initiative ergriff und mit einer pragmatischen Lösung in die Bresche sprang. Kurzerhand schrieb er die Kreismeisterschaften des KTV Kiel landesweit und als gleichzeitige Qualifikation für die deutschen Meisterschaften aus. Ob der Landesturnrat sich dann einfach der normativen Kraft des Faktischen beugte oder vernunftgeleitet solchem lobenswerten Einsatz die Zustimmung nicht versagen mochte, sei dahingestellt. Jedenfalls beauftragte er sogar auf seiner Sitzung am 18. Februar den KTV Kiel, stellvertretend für den SHTV die Landesmeisterschaften für Seniorenturner auszurichten. Damit hat er den Weg nach Berlin frei gemacht – herzlichen Dank!
Die Veranstaltung fand dann wie ausgeschrieben am 4. März in der Rudi-Gauch-Halle in Kiel statt. Getragen von einer großartigen kameradschaftlichen Atmosphäre zeigten die Turner starke Leistungen und konnten sich ausnahmslos für Berlin qualifizieren. Dabei war der Sieg in fast allen Altersklassen eine klare Sache, nur in der Klasse 60+ wurde es in Abwesenheit des erkrankten Vorjahressiegers Klaus Sommerschuh spannend. Nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen aller drei Teilnehmer patzte der in Führung liegende Claus Köhnlein vom TSV Kronshagen schließlich am letzten Gerät, dem Reck. Nachdem sich am Barren seine Risikofreude mit einer gelungenen Handstanddrehung noch ausgezahlt hatte, misslang ihm jetzt eine Felge in den Handstand, die leider überstochen und daher mit einem Sturz endete. Glücklicher war Helmut Burmeister vom TuS Hasseldieksdamm/Mettenhof, der sich trotz verletzungsbedingter Einschränkung entschloss, den Wettkampf bis zum Ende zu führen. Denkbar knapp schloss er als Sieger mit einem Zehntelpunkt vor seinem Vereinskameraden Jürgen Finger ab.
Einen weiteren Landesmeistertitel holte Thomas Westphal nach Mettenhof. Obwohl er in seiner Altersklasse 50+ ohne Konkurrenz antrat und damit sein Sieg von vornherein feststand, zeigte er an fast allen Geräten sehenswerte und sicher vorgetragene Übungen. Nur am Reck musste er sein Programm verletzungsbedingt ein wenig abspecken.
Die Ergebnisse im Überblick:
Von links: Gerhard Husfeldt, Werner Kreuzmann, Thomas Thal, Jürgen Eisele, Helmut Burmeister, Jürgen Finger, Claus Köhnlein, Thomas Westphal (Foto: Elke Husfeldt)
Auffällig ist, dass aufgrund zahlreicher Absagen das Teilnehmerfeld zahlenmäßig deutlich schwächer ausfiel als in den vergangenen Jahren. Doch nur ein Schelm könnte hier einen Zusammenhang mit der vom Präsidium verfügten drastischen Erhöhung der Nutzungsgebühren der Rudi-Gauch-Halle vermuten, die ohne Einvernehmen mit den Betroffenen erfolgte. Dass darüber hinaus diese sowie angekündigte weitere Erhöhungen bislang eines Nachweises der Notwendigkeit entbehren und in der Durchführung dem Nutzungsvertrag mit der Stadt Kiel zuwider laufen, kann wohl ebenfalls nur bei böswilliger Interpretation als Ursache vermutet werden.
Mit turnerischen Grüßen
Helmut Burmeister