Ausgeschrieben als Geräte-Dreikampf mit Kürübungen der LK-Stufen nach freier Gerätewahl führte der TuS Hassel-dieksdamm / Mettenhof am 17. Juni, dem ersten Samstag der Kieler Woche, in der Kieler Universitätsturnhalle seinen traditionellen Turnwettkampf für Seniorenturner durch. Als Tradition ist schon der Name der Veranstaltung zu sehen, denn es wurde nicht um Pokale gekämpft, sondern um offizielle Plaketten zur Kieler Woche und um Kieler Sprotten (Ausführung in Schokolade), gestiftet vom Kielerwochebüro, sowie um Erinnerungsplaketten des TuS H/M. Doch ein 25 Jahre alter Brauch wird nicht gebrochen, dieses Pokalturnen bleibt ein Pokalturnen, auch wenn die Pokale flach und viereckig sind!
Schon vor dem eigentlichen Beginn des Wettkampfs wurden der Veranstaltung Glanzlichter aufgesetzt. Es begann mit der offiziellen Eröffnung der Veranstaltung durch den Vereinsvorsitzenden des TuS H/M Hans Jürgen Bauer. Dann folgte die offizielle Würdigung des ältesten Teilnehmers der Veranstaltung Hermann Henke, (fast 86 Jahre), der hier vom Schleswig-Holsteinischen Turnverband für sein Lebenswerk mit der Verdienstnadelnadel des SHTV geehrt wurde. Mit der Durch-führung dieser Ehrung war der Kreiskampfrichterwart des KTV Kiel Heinz Nienhüser beauftragt worden. Es folgte die stellvertretenden Stadtpräsidentin Dagmar Hirdes von der Fraktion der Grünen, die mit roten Sandalen auf blauem Kunstturnboden einen ästhetischen Akzent zu setzen wusste. In ihrer schwungvollen und kurzweiligen Rede würdigte sie die schon beim Einturnen gesehenen Leistungen der Turner mit der Feststellung, dass sie an solchen Anforderungen schon als Jugendliche bei den Bundesjugendspielen gescheitert sei. Den Reigen der Grußworte beschloss Stadtrat Benjamin Raschke (32), dem als Sprecher der SPD-Ratsfraktion für Seniorinnen und Senioren die bevorstehende Veranstaltung naturgemäß am Herzen lag.
Der Wettkampf verlief in gewohnt harmonischer kameradschaftlicher Atmosphäre und erbrachte eine turnerische Qualität, von der sich Hans Jürgen Bauer so angenehm überrascht zeigte, dass er bis zum Ende der Veranstaltung als Zuschauer beiwohnte. Ähnlich äußerten sich einige Jugendliche auf der Tribüne: „Was, über 50 und 60 Jahre sind die alt? So gut können wir aber nicht turnen!“ Hätten sie gewusst, dass der frischgebackene Deutsche Meister und Sieger des Deutschen Turnfestes in der Altersklasse 80+ Gerhart Husfeldt unter den Teilnehmern war, wäre ihr Staunen sicherlich noch weit größer gewesen.
Zum Schluss sei dem Veranstalter und besonders den Kampfrichtern Helga Reimers, Peter Funk, Malte Meiners und Heinz Nienhüser gedankt. Sicher hätten sie einen Samstag Nachmittag in der
Kieler Woche auch auf andere erfreuliche Weise verbringen können.
Helmut Burmeister