Leichtathletik: Europameisterschaften der Senioren in Madrid

Vom 19. – 24. März fanden dieses Jahr die Hallen-Leichtathletik -Europameisterschaften der Senioren in Madrid statt, zu denen ich in der Altersklasse M50 auf den 3 Sprintstrecken gemeldet hatte.
Zum Auftakt am Montag ging es gleich über die 400m Distanz. In der Halle läuft man nur die erste Runde in eigenen Bahnen und muss sich dann einsortieren, da kann es gelegentlich schon zu Problemen und kleinen Rangeleien kommen. Die Vorrunde war gegen Mittag angesetzt, ganz dem Lebensrhythmus der Spanier entsprechend. Tatsächlich beginnt das Leben in Madrid erst zum späteren Vormittag. Dafür waren die Fußgängerzonen und die Plätze der Stadt, selbst bei den noch frischen Temperaturen und besonders am Wochenende, bis in die Nacht stark bevölkert.

Eine gewisse Anspannung vor dem ersten Lauf war vorhanden; was kann die Konkurrenz, wie ist die eigene Verfassung. Erfreulicherweise war es kein Problem unter die ersten beiden des Laufes zu kommen und sich somit direkt für das Halbfinale am Abend zu qualifizieren.

Hallen-Leichtathletik -Europameisterschaften der Senioren in Madrid statt.
In dieser Halle fanden die Hallen-Leichtathletik -Europameisterschaften der Senioren in Madrid statt.

Dieses war dann schon eine deutlich anstrengendere Aufgabe. Ich merkte, dass ich dieses Jahr witterungsbedingt kaum Trainingseinheiten auf der Außenanlage absolvieren konnte; es fehlte die Substanz, um die erste Runde schnell anzugehen, um sich dann an einer günstigen Position einzusortieren, und eine hinreichend schnelle zweite Runde anzuschließen. Ich war daher sehr erfreut, dass es trotzdem reichte, um mich zumindest über die Zeit für das Finale am nächsten Tag zu qualifizieren. Der Dienstag sollte dann noch ein Spur anstrengender werden. Am Nachmittag im 400m-Endlauf verpasste ich mit dem 4. Platz das Podest nur knapp, konnte angesichts der leistungsstarken Konkurrenz und der Saisonbestzeit aber ganz zufrieden sein. 3 Stunden später standen dann die 60m Vorläufe an. Trotz merkbar schwerer Beine und fehlender Spritzigkeit überstand ich die Runde schadlos. Am Abend um 22:20 Uhr (die letzten Läufe der noch jüngeren Altersklassen waren nach 23 Uhr angesetzt) konnte ich zwar meine Zeit aus dem Vorlauf deutlich steigern, musste aber der späten Stunde und den bereits absolviertem Läufen Tribut zollen – das Finale um wenige Hundertstel verpasst.

Zwei Tage später bei den 200m spielte sich die Geschichte ähnlich ab. Die Vorrunde gut überstanden, und dann, erneut zu später Abendstunde, im Halbfinale knapp gescheitert. Am Ende konnte ich mich aber trotzdem über Saisonbestzeit freuen.

Den Abschluss bildete traditionell die 4 x 200m-Staffel. Leider gab es im Vorfeld, während der Veranstaltung und schließlich noch am Wettkampftag mehrere krankheitsbedingte Absagen, sodass wir schließlich mit einem Läufer aus der nächsthöheren Altersklasse M55 und einem sehr unerfahrenen Athleten an den Start gehen mussten. Leider führte unser Versuch, die Wechsel gut auszureizen, nicht zum Erfolg. Der letzte Wechsel klappte nicht innerhalb des zulässigen Bereiches; ein etwas trauriger Abschluss.
Dennoch ziehe ich ein ganz positives Fazit. Es war nett, sich mit vielen langjährigen Sportfreunden aus verschiedenen Nationen in einer freundschaftlichen Atmosphäre sportlich zu messen. Angesichts der zahlreichen, starken Konkurrenten, muss ich mit den Leistungen und Platzierungen halbwegs zufrieden sein. Jetzt hoffe ich, dass sich das Wetter in den nächsten Wochen freundlicher gestaltet und ich leichte Trainingsrückstände aufholen kann, um dann in der Freiluftsaison wieder anzugreifen…

Meinert Möller