Nach einer harten Saison, in der wir mal wieder den Aufstieg zum Greifen nah vor uns hatten, ging es zur traditionellen Saisonnachbereitung über Pfingsten nach Dänemark. Zehn Wochen Terminabstimmung hatten schlussendlich zu diesem Termin geführt. Allerdings konnte nur ein deutlich überalterter Teil unseres Teams nach Mors fahren, oder, um es deutlicher zu sagen: die Studenten unserer Mannschaft hatten was anderes vor.
So machten sich denn Oldstar Uwe Albrecht, Abteilungschef und Trainer Rolf Tönsing, sowie die Alt-Mettenhofler Andi Schramm, Jens Groth, Thorsten Kremer und Lars Müller-Wriedt unter Begleitung des neu zugezogenen Roland Ventzke am 8. bzw. 9. Mai auf den Weg gen Norden. Mit von der Partie war wie üblich der Nachwuchs der Mannschaft, allen voran Jan Kremer, der trotz seiner 17 Jahre schon die 16. Dänemarkfahrt mitmacht und damit deutlich mehr Erfahrung aufzuweisen hat als mancher Erwachsene. Ebenfalls mit dabei: Anne, Alina, Annika, Malena, Max und Lennart.
Anders als die letzten Jahre hatten wir aufgrund der späten Buchung nur noch die Möglichkeit, ein echtes Luxushaus zu nehmen. Die Nachteile in Form von Sauna, Super-Pool, Fernsehzimmer im Obergeschoss und großzügigstem Raumangebot nahmen wir mannhaft in Kauf. Die Krönung allerdings war ein nahezu ebenes, vollständig beschattetes Volleyballfeld mit „Golfrasen“ (das hatten wir auch schon anders erlebt).
Wie wichtig der Baumbestand war, zeigte sich schon am ersten Tag, an dem der erste Teil der Mannschaft nach einem späten Frühstück nahezu den gesamten Resttag unter strahlender Sonne dem Volleyballspiel frönte. Die Aufstellung besonderer „Baumregeln“ war natürlich nötig und führte im Laufe der Tage zu dem einen oder anderen denkwürdigen Ballwechsel. Gegen Abend vervollständigte sich die Truppe dann, sodass wir die übliche große Runde fürs „Cut Cricket“ beim Darten waren. Wer nun an diesem Abend zuerst einschlief – die kleineren Kinder im Bett, oder Roland auf dem Sofa, soll durchaus im Verborgenen bleiben.
Jedenfalls war die ganze Mannschaft am folgenden Samstag früh auf dem Platz, um gute sechs Stunden nahezu ununterbrochen in wechselnden Zusammensetzungen tw. hochklassiges Volleyball zu bieten. Das Niveau wurde nicht zuletzt dadurch verbessert, dass es unserem „Eigentlich-Abstinenzler“ Andi gelang, die in unserem Alter üblichen Schmerzen in Knie, Hüfte, Rücken und Schulter durch die eine oder andere Koffeinanwendung (Wirkstoffbezeichnung: „Mudd-Slide“) zu beheben. Schlachtrufe wie „keine Schmerzen“ oder „der Spielaufbau muss stimmen“ brachten über hundert Jahre geballte Volleyballerfahrung auf den Punkt. Nach einer kurzen Pause am Nachmittag, die sicher keiner auf Konditionsschwächen zurückführen würde, waren gegen Abend nochmals sechs Sätze fällig, ohne dass das Niveau nachgelassen hätte. Der Abend klang dann nach Grillen und Darten bei einer ebenfalls hochklassigen Partie „Trivial Pursuit“ aus, die Uwe und Lars souverän für sich entscheiden konnten.
Am Sonntag machte sich dann schon so etwas wie „Übertraining“ bemerkbar. Die hohen Anforderungen der beiden vorhergehenden Tage gingen in die Muskeln, sodass wir das Trainingsprogramm etwas umbauen mussten. Der Flexibilität unseres Trainers Rolf ist es zu verdanken, dass er sofort Übungen für den Bauch- und Schulterbereich (Wikingerschach) parat hatte. Die Konditionsstärkeren unter uns (Lars und Roland) wollten sich in Ihrem Bewegungsdrang aber nicht hemmen lassen und spielten mit Unterstützung von Max, Lennart, Anne und Alina (tw. unter Behinderung durch Jan und Unterstützung von „Tipp-Kick-Andi“) ein ligareifes Fussballmatch aus. Getrübt wurde dieser ebenfalls sonnige Tag eigentlich nur durch das Versagen des THW gegen Ciudad Real, aber die haben eben nicht unsere Nervenstärke.
Der folgende Montag ging dann für Packen und Putzen „drauf“ – wir waren allerdings nicht böse, da doch reichlich Wind aufkam und die Temperatur deutlich abfiel. Zusammengefasst muß man sagen, dass wir noch selten ein so sonniges Dänemark mit soviel Volleyball hatten – es war wie immer ein Riesenspass und wir alle bedanken uns bei Andi, der wie in den letzten Jahren viel Zeit investiert hat, um das alles zu organisieren und natürlich bei Thorsten, der uns wieder mal wie eine Mutter „bekocht“ hat.
Also: auf ein Neues, wenn es heisst: „Saisonnachbereitung 2009 in Dänemark!!!!“
Roland Ventzke