Nach dem mittleren Platz, den wir uns am ersten Spieltag erarbeitet hatten ging es nun mit erhöhter Motivation zum zweiten Spieltag nach Kieholm, im nördlichen Nirgendwo zwischen A7 und Ostsee.
Während unserer Schiedsrichtertätigkeit im ersten Spiel konnten wir schon einmal feststellen, dass wir es heute mit erheblich stärkeren Gegnern zu tun haben würden, als am ersten Spieltag. Es war aber auch erkennbar, dass die extrem niedrige und enge Halle den Kieholmern keinen echten Heimvorteil bot. Die „Decke-aus-Bälle“ waren bei der Heimmannschaft deutlich häufiger als bei Pönitz. So traten wir mit Respekt aber auch gut motiviert an:
„Eigentlich liegt uns Kieholm ja“ erinnerten wir uns an Erfolge vergangener Jahre in der dortigen Halle und ließen die Gastgeber dann auch in aller Ruhe erst mal mit 7:0 in Führung gehen. Ein spätes Erwachen und eine anschließend gute Leistung ließen uns den ersten Satz dann jedoch nur mit 20:25 zu Ende bringen – schön, wenn die Führung nicht gewesen wäre. Auch im zweiten und dritten Satz lief es ähnlich – gute Phasen für Kieholm, die Ihnen jeweils kurzfristig einen Punkteabstand einbrachten, den wir in der Folge nie wirklich egalisieren konnten ergaben am Ende in beiden Sätzen ein Spielstand von 19:25 und damit ein 0:3, das auf dem Papier klarer aussieht als es war.
Vor Pönitz als Absteiger aus der Landesliga hatten wir doch ein wenig mehr Respekt, was sich auch als richtig erweisen sollte. Zu keinem Zeitpunkt waren wir wirklich „dran“, obgleich unsere Gegner noch eine Schippe hätten drauflegen können. Trotz einer wiederum guten Gesamtleistung unseres Teams schickten sie uns mit einem wirklich deutlichen 0:3 (12:25; 19:25; 18:25) in die Kabine.
Fazit: Wir stehen weiterhin in der Mitte der Tabelle, sind nur um einen Platz nach hinten gerutscht. Punktgleich waren wir aber nicht mit den anderen Mittelfeldmannschaften, sondern mit den beiden hinter uns liegenden! Mit der spielerischen Leistung dieses Tages konnte man zufrieden sein. Diese hätte uns am ersten Spieltag vermutlich zwei klare Siege beschert, aber das brachte uns leider auch nichts …
Es folgte der dritte Spieltag mit den Gegnern Rangenberg – Vorletzter (!!) – und einer potentiell sehr starken Mannschaft aus Bargteheide. Es kam natürlich wieder anders als erwartet. Das Spiel gegen Rangenberg, das eigentlich ein Pflichtsieg werden sollte, haben wir komplett verschlafen. Nach einem knapp gewonnenen ersten Satz war nichts mehr zu holen und mit einem 1:3 und reichlich Depression gingen wir vom Platz. Eigentlich sogar verwunderlich, dass wir uns dann gegen Bargtheide aufgerafft und gut mitgespielt haben. Insbesondere die Sätze 3 + 4 waren wirklich eine super Leistung – hervorzuheben der wirklich „dunkle“ Block von Felix und Jan. Obwohl wir den Gegner damit reichlich nervten, fehlten die durchschlagenden Angriffe. Dem Sieg im dritten Satz folgte dann leider der letzte Satz mit 27:29.
Fazit: Wir sind jetzt sauber abgerutscht auf den letzten Platz in der Wertung und spielen immer ein Quäntchen schlechter als der Gegner. Das reicht nicht für den Klassenerhalt!
Der vierte Spieltag begann gleich mal optimal: nach 1 Stunde Anfahrt nach Flensburg stellte Schrammi fest, dass er die Pässe und Meldelisten vergessen hatte. Dank moderner Kommunikationstechnik und einem abgehalfterten Internetshop sowie der fundierten EDV-Kenntnisse unseres Abteilungsleiters hatten wir dann immerhin eine Mannschaftsliste. Spielerisch hatten wir Adelby und Kronshagen „vor der Brust“. Adelby als Absteiger aus der Verbandsliga war als klarer Sieger gesetzt. Dass wir im letzten Satz auf 22 Punkte herankamen, ändert daran nichts. Großes Lob geht in diesem Spiel an unsere sonst übliche Schwachstelle, die Annahme. Die kam gegen Adelby wirklich gut und ermöglichte ein sehr entspanntes Stellspiel.
Im zweiten Spiel gegen Kronshagen musste aber nun endlich mal was gewonnen werden. Denn wenn uns das nicht gelänge, wäre das mit dem Abstieg wohl eine klare Sache. Was folgte, war sozusagen die Kehrtwende der Saison, in der Sören mit einem absolut sicheren und für unsere Gegner nicht beherrschbaren Angriff Punkt um Punkt machte. Das Ergebnis: ein klarer 3:0-Erfolg.
Fazit: Immer noch der letzte Platz und damit „Herbstabsteiger“ – Gleichzeitig aber auch die Erkenntnis, dass wir gewinnen können, wenn wir uns zusammenreißen!!!
Der erste Spieltag der Rückrunde war auch der erste Spieltag im neuen Jahr. Beste Voraussetzungen, um uns aus dem Tabellenkeller herauszuarbeiten: Wir als Letzter spielen gegen den Ersten (Adelby) und den Zweiten (Bargteheide) der Tabelle. Weil man sich realistische Ziele setzen soll, hießen die also für heute: aus jedem Spiel einen Satz! Gegen Bargteheide begannen wir dann mit einer wirklich soliden Leistung: Ein super sicherer Block von Jan und Flix und eine schöne Annahme. Da Bargteheide an diesem Tag nicht gerade brillierte, kamen wir so auf gleich zwei gewonnene Sätze zu Beginn des Spiels. Im dritten Satz wackelte unsere Leistung aber dann doch etwas. Aber: Kompliment an die Mannschaft: Wir haben Kampfgeist bewiesen und uns nicht hängen lassen. Sergej wendete mit einem spektakulären Schlag durch den Block den Satzball der Bargteheider ab (das hätte auch anders laufen können!!!). Schließlich gewannen wir den Satz mit 27:25 und damit das Spiel 3:0! Damit hat wirklich keiner gerechnet! Über das Spiel gegen Adelby verlieren wir denn lieber auch kein weiteres Wort: 0:3, Respekt und Achtung – die Truppe sind wirklich eine Klasse besser!
Fazit: Bargteheide verliert in der ganzen Saison nur drei Spiele: 2 x gegen den späteren Meister und einmal gegen uns! Und wir waren nun vom Abstiegs- auf den Relegationsplatz geklettert.
Ende Januar treten wir dann gegen Pönitz und KTV III mit einer Rumpftruppe von nur sieben Mann an. Wie so häufig, zeigt sich auch hier: je weniger wir sind, desto besser spielen wir. Obwohl Pönitz klarer Favorit ist, unterliegen wir nur knapp mit 2:3. Gegen KTV III gelingt es uns dann, die Schmach aus dem Hinspiel auszubügeln und mit einem deutlichen 3:0-Sieg vom Platz zu gehen: Wir arbeiten uns langsam wirklich nach oben!
Für das Februarspiel schrumpft die Truppe dann noch weiter zusammen. Eigentlich bekommen wir gerade noch fünf aktive Spieler auf den Platz. Gut dass man dann noch einen Ehemaligen wie Thorsten hat! Mit ihm, aber ohne Trainingsvorbereitung geht es gegen Strande 2 und Kieholm. Da der Autor ebenfalls zum fehlenden Teil der Mannschaft gehörte nur so viel: Erwartet hatte man einen klaren Sieg gegen Strande und ein ausgeglichenes – vielleicht sogar verlorenes Spiel gegen Kieholm. Heraus kam das Gegenteil: Gegen Strande ein knappes Spiel – Gott sei Dank ein Sieg! Und gegen Kieholm ein klares 3:0. Thorsten sei Dank: Wir werden uns dafür in Dänemark auch alle Deine Heldentaten dreimal anhören!
Vor dem letzten Spieltag standen wir dann also auf Platz 5 und damit einen Platz hinter KTV III, mit denen uns einige Freundschaften verbinden, und gerade deshalb nicht hinter denen zurückbleiben wollten. Wohl gerade weil wir das Ende der Saison nicht wahrhaben wollten kosteten wir dann unsere Spiele gegen Kronshagen und Rangenberg reichlich aus und gingen erst nach 9 Sätzen als zweifacher Sieger vom Platz! Die nachfolgende Party bei Sö war also allemal angemessen!
Vielen Dank, Jungs für diese Saison! Trotz einiger Motivationstiefs hat es mal wieder richtig Spaß gemacht mit Euch. Mit Platz 4 am Ende (vor KTV III und den beiden anderen Mannschaften aus dem Kieler Umland) können wir sehr zufrieden und die Älteren unter uns darauf sogar richtig stolz sein! Ein herzlicher Dank geht an Schrammi, der die Verantwortung des Trainings trotz zweiter Vaterschaft übernommen hat. Ein weiterer an Sören, der es mit gutem Überblick hinbekommt, uns während der Spiele neben seiner immer hervorragenden Leistung, auch noch zu coachen. Und der letzte Dank schließlich an Thorsten, der in der Stunde der Not „Gewehr bei Fuss“ für die Mannschaft stand.
Ich freue mich auf Dänemark mit dieser Bande!
Der Ex